Montag, 11. Juli 2011

Rang 11 in Bad Mitterndorf (4.AK 3)

Nach einer knappen Woche (Bike-)Urlaub zu Hause in Lienz reiste ich am Samstag mit dem Zug in Bad Mitterndorf an. Da nach der Quartierfindung noch Zeit war, fuhr ich noch gemütlich den letzten Berg des Rennens ab, da ich mir natürlich einen Vorteil für's Rennen erhoffte.

Am Renntag herrschte Bilderbuchwetter und ich fuhr gemeinsam mit Manfred Heiling eine ausgiebige Aufwärmrunde. Bei der Startaufstellung wurde ich jedoch zum ersten Mal unrund: Der Rennleiter verbannte doch tatsächlich alle Fahrer mit einer Startnummer über 400 (und somit auch mich) ans Ende des Feldes. Sämtliche Langstreckler, Damen, egal wie schnell oder langsam, waren vorne gereiht. Erstaunlicher Weise hatte der spätere Sieger meiner AK eine 100er Nummer (ohne eine einzige Challenge Teilnahme heuer), fast der gesamte Rest des Spitzenfeldes jedoch über 400. Völliger Schwachsinn und schwere Wettbewerbsverzerrung!! Wenigstens die Startphase lief dann ganz versöhnlich. Die Motorradfahrer, die die Startphase neutralisierten, schlugen ein optimales Tempo an, bei dem es möglich war weiter nach vorne zu kommen, ohne gleich den Rest des Rennens zu gefährden. Auch das Feld fuhr recht vernünftig, obwohl ein Heißsporn knapp vor mir einen Sturz provozierte, dem ich nur knapp ausweichen konnte. Am ersten Anstieg wurde dann freigegeben und das Tempo zog rasch an. Relativ bald kam eine sehr enge Passage und damit auch promt der erste Stau (danke nochmal an den Rennleiter). Danach ging's aber flott weiter und ich pendelte mich hinter Robert Hotter (Teamkollege) ein. Da wußte ich, heute läuft's wieder einigermaßen. Bald tauchte auch Manfred Heiling, mein unmittelbarer Konkurrent in der AK auf und ich hatte eine gute Referenz. Gegen Ende des ersten Berges konnte ich Manfred ein Wenig abhängen, wurde jedoch gleich am Anfang der folgenden Abfahrt von 2 vor mir in einer etwas technischen Passage zaubernden Fahrern komplett zum Stehen gebracht. Diese Gelegenheit nutzte Heiling und ging vor mir in die Abfahrt. Im Gegensatz zu früheren Jahren konnte ich jedoch problemlos folgen, zumal Manfred aufgrund niedrigen Luftdrucks ziemlich zu "schwimmen" schien. Beim folgenden Anstieg auf den Kulm drehten sich die Kräfteverhältnisse wieder um. Manfred jagte den Anstieg geradezu hinauf und ich hatte Mühe zu folgen. Trotzdem verloren wir den kurz vorher im Blickfeld aufgetauchten späteren Sieger unserer AK, Andi Ascher, der in diesem sehr steilen Gelände voll in seinem Element war. Am kulm angelangt bemerkte ich, dass meine Lokomotive Manfred offenbar überzogen hatte und deutlich Tempo rausnahm. So beschloß ich auch, mich etwas zu erholen und blieb hinter Ihm. In der folgenden, sehr matschigen Waldpassage, hatte ich größte Mühe, am traktionsstarken 29er daranzubleiben, da mein Hinterrad ständig durchdrehte. Als der Untergrund jedoch wieder fest wurde nahm Manfred wieder Tempo heraus und ich überholte. Von Hinten kam eine Gruppe näher, die ich bis auf einen Fahrer, der sich löste und mich quasi stehen ließ, kontrollieren konnte. Am letzten Berg gab ich nochmal alles und überholte zumindest einen vor mir liegenden Fahrer. Allerdings begann ich mit meinem "Schlußsprint" reichlich früh, da ich die Strecke vom Vortag kürzer in Erinnerung hatte. So ging mir in den letzten Kehren ziemlich die Kraft aus und ich konnte mich gerade so mit einem beginnenden Krampf hinüberretten. Die folgende Abfahrt fuhr ich zwar zügig, aber doch mit ein paar Sicherheitsreserven, da der Schotter teilweise recht tief und gefährlich war. Gegen Ende der Abfahrt tauchten plötzlich 2 Fahrer aus dem Nichts neben mir auf und zogen voll vorbei. Ich konnte mich zwar dranhängen, doch hatte der Krampf einiges an Substanz gekostet und so hatte ich am letzten "Schupferl" Probleme und riß ab. Ich konnte den Abstand zwar noch bis ins Ziel konstant halten, allerdings hatten mich gerade 2 Konkurrenten meiner Altersklasse überholt (was mir nicht bewußt war) und ich hatte damit um 15 Sekunden den 2ten und um 51 sec. den ersten Platz (AK) vergeben. Nach gut 2 Stunden Renndauer ein denkbar knappes Ergebnis, zumal wir auch noch die Gesamtränge 8 bis 11 belegten.